Meine absolute Lieblingstrageweise, um ein Baby vorne ins Tuch einzubinden, ist mittlerweile das Känguru. Sie ist nicht nur perfekt für ganz kleine Zwerge – sogar schon Frühchen – sondern bietet für den Tragenden viele Vorteile:
Auf die oft verspannten Muskelstränge rund um Hals und Nacken wird kaum Druck ausgeübt.
Die Trageweise ist viel luftiger als die Wickelkreuztrage – gerade im Sommer ein schlagendes Argument.
Aber auch im Winter ist diese Tatsache nicht zu vernachlässigen: Denn gerade bei stillenden Müttern können die Querbahnen des Tuches sonst gelegentlich unangenehmen Druck ausüben und sogar einen Milchstau fördern.
Die Nachteile will ich natürlich auch nicht verschweigen:
Die Trageweise erfordert schon etwas Übung, absoluten Tuch-Legasthenikern würde ich sie nicht empfehlen. Aber Übung macht ja bekanntlich den Meister. Zudem muss ich mein Baby recht lange halten, während ich binde, denn es kommt nicht wie bei der Wickelkreuztrage in einen vorgebundenen Beutel hinein.
Gerade Letzteres hält viele davon ab, ihr älteres, schwereres Kind noch ins Känguru zu binden. Muss es aber nicht! Mein eineinhalbjähriger Tragling ist zurzeit krank und will ganz viel kuscheln. Das geht bei Mama vor dem Bauch natürlich deutlich besser, als hinten auf dem Rücken – wo er sonst gerne Platz nimmt. Mit zwölf Kilo ist er aber inzwischen ein gewaltiger Brocken. Was also tun? Das Kind einfach im Sitzen ins Tuch binden!
Dafür setzt ihr euch das Kind mit dem Gesicht zu euch auf den Schoss und bindet dann wie gewohnt das Känguru. Probiert es aus, klappt wirklich hervorragend. Übrigens auch mit einem Baby, das auf dem Bauch eingeschlafen ist – falls ihr los müsst, um etwa das ältere Geschwisterchen aus der Kita abzuholen.